Hohe Ehrung für Feuerwehrmusiker Helmut Pitzinger
VON DIETER PFEIFFER

Kreisstabführer Paul-Heinz Eckardt, Florstadt, war extra zur Jahresmitgliederversammlung des Feuerwehrvereins Pohl-Göns gekommen, um dem langjährigen Feuerwehrmusiker Helmut Pitzinger eine ganz besondere Auszeichnung zu überreichen. Seit über 50 Jahren ist dieser im Spielleute-Orchester der Pohl-Gönser Feuerwehr aktiv und erhielt hierfür die Ehrennadel in Gold mit Diamant der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände.

Eingeleitet wurde die Versammlung traditionell durch fünf Musikstücke des Spielleute-Orchesters unter Leitung von Helmut Stehr. Die 1. Vorsitzende Tanja Winkler gab dann ihren Rechenschaftsbericht ab, in dem sie das letzte Jahr noch einmal Revue passieren ließ. Einige der vielen Veranstaltungen waren die Grillfeier der Einsatzabteilung, der Besuch der Kinder aus dem heimischen Kindergarten, Unterstützung des Gemeindefestes der evangelischen Kirchgemeinde, Teilnahme am Ortspokalschießen, Jahreabschlusswanderung, Kanutour auf der Lahn und Teilnahme am großen Event "In Pohl-Göns bleiben die Lichter an".

Wehrführer Thomas Morkel gab danach bekannt, dass die Einsatzabteilung derzeit 25 Kräfte stark ist und führte die zahlreichen absolvierten Lehrgänge auf, Voraussetzung für eine schlagkräftige Feuerwehr. Im letzten Jahr wurden 150 Stunden an praktischen Übungen und Ausbildung durch die Ausbilder erbracht. Ein Dank von Thomas Morkel ging an die Stadt Butzbach und den Feuerwehrverein für die Bezuschussung zur Erlangung des Führerscheins C, ohne den man kein großes Einsatzfahrzeug fahren darf. So bei den vier Alarmierungen in 2017, eine technische Hilfeleistung und drei Brandeinsätze. Die Pohl-Gönser Einsatzkräfte erhielten im letzten Jahr die neuen digitalen Funkmelder und setzten ihre Weiterbildung durch die Absolvierung von Lehrgängen fort. Sehr erfreut zeigt sich Morkel über die erfolgten Umbauarbeiten und Renovierungsmaßnahmen im Feuerwehrgerätehaus und dankte der Stadt Butzbach für die getätigten Investitionen. Diese wurden durch Eigenleistungen der Feuerwehrleute und finanziell durch den Feuerwehrverein unterstützt.

Volker Auer berichtete über die bestehende gemischte Leistungsgruppe von Feuerwehrleuten aus Pohl-Göns, Kirch-Göns, Ebersgöns und der Kernstadt, die im letzten Jahr schon super Erfolge zu verbuchen hatte. Nachlesen und ein Video anschauen kann man dazu auf der neuen Internetpräsenz der Pohl-Gönser Wehr (www.ff-pohl-goens.de). Jugendwart Martin Euler teilte mit, dass die Jugendfeuerwehr derzeit 23 Mitglieder zwischen zehn und achtzehn Jahre habe. Die 50 Übungsabende mit Theorie und praktischem Unterricht waren sehr gut besucht. Aber auch andere Aktivitäten wie Schwimmbadbesuche, Kegeln und Teilnahme an einem Zeltlager standen auf dem Jahresprogramm. Über die Minifeuerwehr mit ihren zurzeit acht Kinder berichtete deren Leiterin Manuela Röhrig. Brandschutzerziehung, Feuerwehrausbildung, Erste Hilfe, Absetzen eines Notrufes sowie viel Spaß und Basteln sind Inhalte der Übungsstunden.

Ehrungen, Beförderungen und Danksagungen für geleistete Arbeit standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Pohl-Gönser Feuerwehrvereins. (Fotos: Dieter Pfeiffer)







Tina Zörb, die 1. Vorsitzende des Spielleute-Orchesters gab einen Überblick über die Aktivtäten in 2017 mit super Momenten und Auftritten. Kassenwart Stefan Löschhorn erläuterte die geordneten Vereinsfinanzen. Er sowie der gesamte Vorstand wurden einstimmig entlastet.

Bei den anstehenden Vorstandsergänzungswahlen wurden Kassenwart Stefan Löschhorn und Beisitzerin Nicole Frey einstimmig wiedergewählt. Anna Stehr wurde als neue Vertreterin des Spielleute-Orchesters im Vorstand einstimmig bestätigt. Ehrungen waren der nächste Tagesordnungspunkt. Die hohe Auszeichnung für Helmut Pitzinger stand auch für Günther Spangenberg bereit, der ebenfalls seit über 50 Jahren aktiver Feuerwehrmusiker ist. Er war aus persönlichen Gründen verhindert zur Versammlung zu kommen, die Ehrung wird nachgeholt. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Erika Zörb, Otmar Bieker, Hans Arnold Eberlein und Bernd Kollmar mit der Silbernen Ehrennadel des Vereins durch die Vorstgandsmitglieder Tanja Winkler und Lukas Brandenburger ausgezeichnet. Für ihren starken Einsatz bei Umbau und Renovierung des Gerätehauses erhielten Sven Bieker, Frank Winkler und Dieter Binzer ein Präsent des Vereins. Nach bestandenen Lehrgängen wurde Alina Winkler zur Feuerwehrfrau und Felix Röhrig zum Feuerwehrmann sowie Volker Auer zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Wehrführer Thomas Morkel überreichte zusammen mit Bürgermeister Michael Merle und Stadtbrandinspektor Michael Tiedemann die Ernennungsurkunden.

Bürgermeister Michael Merle dankte in seinem Grußwort den Pohl-Gönser Einsatzkräften für die geleistete Arbeit, Fortbildungsmaßnahmen, Nachwuchsarbeit und Teilnahme an der Leistungsgruppe. Ein Dank ging auch an die Allrounder der Feuerwehr für deren Einsatz bei Umbau/Renovierung. Im Rahmen der Umsetzung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes seien die Mittel für die Feuerwehren der Stadt erhöht worden. Damit sollen die Rahmenbedingungen der Stadtbrandinspektoren und anderer Feuerwehrleute verbessert werden, denn die Fülle der Aufgaben sei ein großes Problem. So sollen die Gerätewarte und die Feuerwehrverwaltung personell aufgestockt werden. Stadtbrandinspektor Michael Tiedemann sagte, dass die Unterbringung der Pohl-Gönser Einsatzabteilung nunmehr den Vorschriften entspreche. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan, der den Erhalt der Feuerwehren in den Stadtteilen vorsehe, werde umgesetzt. Eine Zusammenlegung von Einsatzabteilungen hätte zur Folge, dass ein Neubau für ca. 90 Feuerwehrleute geschaffen werden müsse. Tiedemann dankte dem Feuerwehrverein für die finanzielle Unterstützung der Einsatzabteilung und zeigte sich stolz auf die Butzbacher Feuerwehren. Kaum eine Kommune in Hessen könne ca. 100 ehrenamtliche Atemschutzgeräteträger vorweisen. Über sein Amt als Stadtbrandinspektor sagte Tiedemann, dass die ehrenamtlich zu leistende Arbeit brutal viel geworden sei. Als Familienvater mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern ginge das so nicht weiter. Das habe er auch Bürgermeister Merle gesagt. Man müsse jetzt sehen, wie es weitergeht.

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